Motor Yacht Club Ansbach // Hafen Mainstockheim // Main km 290,7 r.U.
Fährhaus-Chronik
Furten, Fähren und Fährer in Mainstockheim.
Als Furten wurden Flußquerungen, aber auch in der Sprache der Mainfischer ein Flußstück mit „hartem, schnellem“ Strom bezeichnet.
Schon zu Zeiten der Bandkeramik ca. 4000 bis 5000 v. Chr. und der Jungsteinzeit dürften hier Übergänge und Furten über den Main bestanden haben. Diese Querungen waren sicher meist nur dem ortsansässigen Sippen und Jagdgenossen bekannt. Die Erstbesiedlung ist an Hand der in großer Zahl gefundenen Tonscherben auf dem westlich Mainstockheims gelegenen Gebiet, etwa zwischen der Autobahn und dem Wiesengrund sicher nachweisbar.
Die Lesefunde, sowie die stark dunkelerdigen Stellen ca. 2,3 km nw der St. Jakobskirche zeigen uns einen Siedlungsplatz der Rössenerkultur.
Der 1905 im Mainsand unweit des Fahres in Mainstockheim gefundene Schelch dürfte auch Teil einer Fähre gewesen sein.
In alten Aufschreibungen wird von einer „oberen Furt“ in Verlängerung der „Holersgassen“ gesprochen.
Diese Furten waren zweifelsohne Verbindungen zwischen den Siedlungen westlich des Mains und dem Steigerwald mit seinem Vorland.
Die Tatsache, daß der vormittelalterliche St. Jakobsweg hier über den Fluß führte, gibt uns den Hinweis, daß hier eine Furt und später eine Überfahrt bestand.
Nach dem Aufkommen von Fähren dürfte die Erinnerung an Furten geschwunden sein.
Wichtige Übergänge waren im Abstand von 4 bis 6 km angelegt. Eine Hochstraße war schon um das Jahr 1000 mit seinem Übergang in Kitzingen vorhanden.
Erste Fähren waren zwei mit einer Plattform verbundene Schelche, die mit Fahrbäumen gelenkt unter Ausnützung des Stromes den Fluß überquerten.
Die An- und Abfahrten waren von großer Wichtigkeit. Befestigte Wege mußten bis an die Furt hinführen.
Hanfstricke, an die die Fähren angehängt waren, wurden dann mit dem Aufkommen der Mainschiffe insbesondere der Kettenschlepper durch ein Hochseil ersetzt. Baustoff der Fährschiffe war dann Metall. In jüngster Zeit sind es nun Motorkähne und Motorfähren.
Die Fahrrechte hatten die Grund- und Lehensherren. Es war eine sichere Einnamequelle, gleichzeitig aber auch eine Verkehrskontrolle. Wenn keine Rentabilität mehr bestand, wurden die Rechte an die Gemeinden verkauft, wie 1957 in Mainsondheim und Mainstockheim geschehen.
Die Dienstzeit für den Fährmann war von Sonnenaufgang bis Untergang, im Winter etwas kürzer.
Bei schwachem Eis im Winter hackte der Fährer eine Fahrrinne für sein Fahrzeug über den Fluß. Bei stärkerer Vereisung wagte er als erster den Gang über das Eis, meist mit einer Stange als Sicherung in der Hand.
Er überwachte oberhalb und unterhalb, soweit es ihm möglich war den Fluß, damit niemand, außer auf seiner „Bou“ (Bahn), das Eis überquerte. Natürlich durfte er hier auch die Übergänger abkassieren.
Ging das Eis los, mußte der Fährer seinen Kahn und die Fähre an einen geschützten Platz ziehen. Dies mußte er auch bei Hochwasser tun. Beim Hochwasser 1784 zerstörte der Strom das Fährhaus, das der Fährer vorsorglich ausgeräumt hatte. Am 08.11.1785 übergab der Willianzheimer Maurermeister das schlüsselfertig gebaute neue Fährhaus an den Freiherrn von Bechtolsheim.
Erste schriftliche Erwähnung der Fähre im Jahre 1531 nach Vertrag durch den Friedrich von Schwarzenberg seinen Anteil an den Markgrafen Georg von Brandenburg – Onolzbach – übereignete.
Im Urbar und Salbuch Kitzingens von 1535 wurden Brandenburg und Fuchs als Lehensherren des Fahrs benannt. Der Fährer mußte die Herrschaften und ihre Bediensteten, sowie den Gültwein umsonst überfahren.
Die Bewohner des Fährhauses gehörten zur Kirchengemeinde Mainsondheim. Taufen fanden noch 1712 bis 1716 im Fährhaus statt.
1727 ging der Besitz der Fuchs von Dornheim einschließlich Fahr- und Fahrgerechtigkeit an das Geschlecht Mauchenheim – genannt Bechtolsheim in Mainsondheim über.
Beim Hochwasser 1809 wurde eine Truhe mit Weißzeug und 1.000 Taler Inhalt vom Fährer gerettet.
Am 23.11.1905 wurde die Umwandlung der Fähre von Fahrbaumbetrieb in eine Hochseilfähre durch die Regierung von Unterfranken genehmigt.
1921 wurde die Fähre an die Gemeinde Albertshofen verpachtet. Mainstockheim zeigte kein Interesse.
Ab 1929 pachtete Kaspar Will die Fähre, konnte aber erst 1931 das Fährhaus beziehen. 1957 gab er fast 71jährig das Fahrrecht ab. Der Freiherr von Bechtolsheim verzichtete in diesem Jahr auf seine Fährrechte wegen schlechten Zustandes der Fähre und des Fährhauses. Kostspielige Umbauten lohnten sich nicht mehr für ihn.
Die zwei Gemeinden konnten unter Zuhilfenahme von Zuschüssen der Rhein-Main-Donau AG und dem bayerischen Staat sowie vom Bezirk Unterfranken ein modernes 20 t Fährschiff anschaffen. Gebaut wurde dieses in der Schiffswerft Erlenbach. Am 14.11.1959 wurde der Weiheakt vollzogen.
Eine Brücke über den Main, die vielleicht 1958/59 kostengünstig durchführbar gewesen wäre, spukte des öfteren in den Köpfen der Albertshöfer und Mainstockheimer Ratsherren herum, wurde aber nicht durchführt.
Erst als das Dorf zum Ganerbendorf wurde, sind Aufschreibungen auch über Fährer vorhanden. Die Fährer waren hochangesehene Leute der damaligen Gemeinde. Sie hatten meist auch Ehrenämter zu bekleiden.
Folgende Daten und Namen der Fährer sind erhalten:
1515 - Cles Vogler, er hatte noch kein Fährhaus, mußte also innerhalb der Dorfbefestigung gewohnt haben.
1531 - Claß Schneider, zum ersten Male wird eine Wagenfähre erwähnt, deren Einrichtung auf die Herrschaft von Seinsheim zurückgeht. Markgraf Georg der Fromme erwarb 1531 um 1000 fl die schwarzenbergischen Liegenschafen in Mainstockheim von Friedrich II.
1550 - Jorg Pfister, er war auch Unterbürgermeister. Das Ratsbuch erwähnt auch einen Fährknecht, also war das Fahr rentabel.
1574 - Michael Sattes, sein Geburtsjahr steht nicht im Kirchenbuch, er starb am 10.02.1585. Mit seiner Ehefrau hatte er 8 Kinder, deren Paten namhafte Männer des Gemeinwesens waren, wie Ratsherr Georg Knauer, ebrachischer Schultheiß Jakob Schneider.
1574 - Fährer Engel steckt den Pfarrer Pankratius Müller vorsätzlich mit Blattern an.
1579 - Valtentin Schneider wird mehrmals als Pate in der Familie Koberer genannt, sowie auch als Zeuge bei der Hochzeit des Michael Weber.
1582 - Lorenz Hartmann, Fährer in Mainstockheim bei der Hochzeit seiner Tochter Margaretha mit Claus Knauer benannt.
1585 - Georg Brauser, Centschöffe und des Dorfgerichts, Fährer. Dreimal erheiratet, unter den Zeugen: Pfarrer Döberlein, Paulo Albina Praefekt im Ebracherhof, Kindspater: Pankratius Hartmann, Fährer.
1591 - Michael Weber, > 05.04.1592 „aus der Brückh in mayn fallen, als er neben seinem Weib und Jungen den Herrn Secretarium von Ebrach und Vogt allhie, abends zwischen 7 und 8 Uhr herüberfahren wollen und also ertrunken; uff Sonntag Jubilate (16.04.) zu Frickenhausen gefunden und doselbst begraben“.
1591 - Martin Kraft heiratete am 12.09.1592 die Witwe seines Vorgängers der nach Jahren Nachfolger auf dem Fahr wurde.
1595 - Pankratius Hartmann, er kam aus Prichsenstadt hierher und heiratete am 07.01.1595 Margeretha Knauer, Tochter des Rats und Gerichtsmannes Hans Knauer. Er übernahm berufsmäßig die Fähre.
1599 - Martin Kraft aus Albertshofen, der sich durch Heirat die Anwartschaft auf das Fahr (siehe oben) erworben hatte. Er wurde Unterbürgermeister.
1605 - Lorenz Hering, Fährknecht, 2. Fährer.
1605 - Hans Vogler, Mitfährer, seine Tochter Margaretha war Fährmagd. Er starb am 09.05.1614.
1626 - Conrad Crafft / Kraft > 1659; 1629 wird erstmalig ein Fährhaus genannt. 1648 – 1650 war er Lehrer an der Dorfschule. 1631 war das Fährschiff nach Kitzingen verschafft worden. In einer Eingabe an die schwedische Zwischenregierung bat die Gemeinde 1631 um eine Fähre. Dieser Fährer hatte die ganze Leidenszeit des 30jährigen Krieges durchzustehen. Es war die Zeit, in der die Bewohner des Ortes in die Wälder fliehen mußten. 1634 verlor er durch die Pest einen Sohn aus erster Ehe und eine Tochter aus zweiter Ehe.
1663 - Johann Neubert Gemeinfährer – 1682 steht im Ansbacher Saalbuch: „Ist eine Schiff- oder Fährbrücken bei Mainstockheim über den Main: gehört den Herren Fuchs von Dornheim zu Mainsondheim, so sie bestandweise verlassen (= verpachtet) und auf ihre Kosten unterhalten, als wohl auch ihr da beim Main liegend Haus, darin der Beständer wohnt. Das Fahr an sich ist brandenburgisch Zinslehen und gibt jährlich zum Erbzins 1 fl 30 kr, 1 alten Pfg., nach Partikular fol 31 zum Amt Kitzingen.“
1663 - Sebastian Neubert, Gemeinfährer, 2 Kinder
1707 - Philipp Meiser/Mäuser/Meisinger, 1707 starben er und seine Frau im Alter von 54 und 56 Jahren.
1713 - Georg Heinrich Götz, fuchsischer Fährer verlor durch Tod seinen Sohn Markus, der 13 Wochen vorher von einem Dettelbacher Franziskaner getauft worden war.
1722 - Georg Rügamer übernahm 1716 die Fähre. Er war bis zu seinem Tod im Jahre 1728 Fährer. 1721 baute er sich ein Haus nahe bei dem Maintor am Dorfgraben (Hs. 224, neu 114). Sein 32jähriger Sohn ertrank bei Haßfurt im Main.
1722 - Johann Michael Popp, Fischer aus Albertshofen war zweimal verheiratet
1727-ging der Besitz der Fuchs von Dornheim an das Geschlecht von Mauchehnheim, gen..Bechtolsheim, damit auch das Mainstockheimer Fahr und Fahrgerechtigkeit.
1737 - Georg Eblein Mainfährer. Er war mit Barbara Dusch verheiratet, am 01.12.1737 ließen sie einen Sohn Johann Ludwig taufen.
1756 - Johann Konrad Mäuser auf dem Fahrhaus.
1760 - Johann Simon Umstädter, bechtolsheimischer Fischer, Fährer und Wächter im Fahrhaus. 1760 starb seine erste Frau Eva Barbara 41jährig, seine Frau Agnes aus Astheim starb schon ein Jahr später 22jährig an der roten Ruhr. Zum 3. Mal verheiratete er sich mit Justine Walrab, deren Vater Gerichtsmann und Siebner in Theilheim war.
1780 - Johann Andreas Högner Mainfährer katholisch. 3 Kinder werden gegen den Widerstand der Franziskaner evgl. getauft. Das 4. Kind tauft ein Franziskaner im Pfarrhaus. 1783 fuhr die Frau mit einem Schelch nach Kitzingen und kam da nieder
1784 - wurde das bechtolsheimische Fährhaus auf ansbachischem Grund von einem Willanzheimer Maurermeister um 1000 fl schlüsselfertig neu erbaut. Die Gemeinden wurden mit dem Neubau nicht belastet.
1790 - Johann Martin Kirchner, ebrachischer Schwarzmüller, bechtolsheimischer Flurer, Nachtwächter, Fährer und Häcker. Er war kurzzeitig Fährer. Wahrscheinlich war ihm der Beruf als Fährer in diesen unsicheren Zeiten zu gefährlich. Die französische Revolutionsarmee trieb auch hier bei uns ihr Unwesen. In zwei Ehen hatte er 13 Kinder.
1796 - Georg Hauser aus Albertshofen, Fährer. Er bat den bechtolsheimischen Amtsverwalter Ambs um Pachtnachlaß, da durch die Kriegsläufe das Geschirr sehr ruiniert und wenig verdient worden sei. Wegen der herrschenden Seuche können keine Ochsen oder Kuhgespanne fahren, daher kein Verdienst. Auch habe das Treibeis sein Fahrzeug arg zerstoßen. Hauser verlängerte seinen Vertrag nicht.
Mit möglichster Berücksichtigung der Umgebung Kitzingens.
Von: Dr. August Schmitt, Kitzingen 1873, Druck Eduard Friedrich Schubert.
Mit vielen Mitteilungen aus der Mainstockheimer Geschichte.
Als Vermerk die Eintragung: „Eine alte Chronik. Dieses Buch gehört dem VALENTIN KEIL zu Mainstockheim, gekauft vom Buchhändler Berger in Kitzingen, im Jahre 1882, von Kitzingen und den umliegenden Dörfern, geboren den 25. April 1829 zu Mainstockheim“.
DAS VORWERK AN DER STEINERNEN BRÜCKE GEGEN ETWASHAUSEN WIRD GEBAUT und da die Straße damit gesperrt worden, hat der Fährer von Albertshofen und Mainstockheim mit seiner Brücke hier halten müssen.
Anmerkung: Die frühe Erwähnung einer Fähre zwischen Albersthofen und Mainstockheim, die sicher schon viel älteren Datums ist, die als FUHRT bis in die vor-frühgeschichtliche Zeit reicht.
Aus der Kitzinger Zeitung von 1905 – Mainstockheim
Der auf dem Gebiete der Altertumsforschung rühmlich bekannte Pfarrer Dr. Lic. Theol. Wilke in Hellmitzheim machte im Flußgebiet des Maines eine wichtige Entdeckung.
Durch einen Fischer aufmerksam gemacht, gelang es ihm, Reste von Pfahlbauten festzustellen. Das ist wohl der erste Nachweis von diesen vorgeschichtlichen Wohnstätten im Flußgebiet des Maines.
Gleichzeitig glückte es ihm, aus dem Sande und Geröll des Flußbettes einen noch ganz gut erhaltenen EINBAUM AUS DER STEINZEIT heraus zuheben. Das primitive Fahrzeug, mit welchem vor mehreren tausend Jahren die damaligen Ansiedler die Gewässer des Mains durchfurchten, ist ungefähr 3 m lang , mit Ruderlöchern auf beiden Seiten versehen und hat die Form eines langen Brunnentroges – oder Futterbarren.
Der seltene Fund wurde im Pfarrhof zu Hellmitzheim aufgestellt.
So schreibt die Kitzinger Zeitung, in der Nr. 203, am 05. September 1905
Abschrift: 25. Februar 1989. Msth. W. Brussig, Obere Brunnengasse 1
Hellwitzheim 29.08.1905
Es sei mir verstattet mit nachfolgender Anfrage und Bitte an ein Hohes Königliches Konservatorium mich zu wenden.
Ganze Länge: 4,30 m, ganze Breite: am Stern 0,47 m, gegen 0,42 m Lichten, ganze Breite am Bug: 0,42 m gegen: 0,38 m, im Lichten, ganze Höhe der Bordwand: 0,25 gegen 0,20 m im Inneren. In dieser finden sich beiderseits je 5 parallel zueinanderstehende Löcher von ovaler Form und 5 –6 cm Längendurchmesser in verschiedenen langen Zwischenräumen angebracht.
Der Pfarrer Dr. Georg Wilke findet im Main bei Mainstockheim einen Einbaum und entdeckt einen weiteren:
Am 29. August 1905, in einem Brief an das hohe Königliche Konservertorium in Würzburg, (später Mainfränkisches Museum).
Breite, am Stern 0,47 m gegen 0,42 m im Lichten
Breite, am Bug 0,42 m gegen 0,38 m im Lichten
Höhe, der Bordwand 0,25 m gegen 0,20 m im Inneren.
Sehr dankbar wäre ich für eine kurze gütige Notiz, ob die letzte Sendung verhältnismäßig gut dort-selbst eingetroffen ist.
Ergebenst
Lic. Theol. Dr. phil. Georg Wilke
Königlicher Pfarrer
Anmerkung: Diesen Brief, auf sechs Stenoblock-Seiten konnte ich dankenswerterweise beim Hauptkonservator Herrn Dr. L. Wamser Wzb. ablichten (21.09.1988) dazu auch die Veröffentlichung in der Kitzinger Zeitung vom 05 09.1905.
Msth. 25.02.1989. W. Brussig
1908 - Friedrich Hofmann. Auch der Schelch hängt jetzt am Drahtseil. Am 25.11.1911 riß bei einer Überfahrt mit 13 Albershöfer Marktfrauen das Seil, daraufhin wurde vom Straßen- und Flußbauamt angeordnet, das Drahtseil auf 4 mm zu verstärken. Bei Hochwasser muß der Betrieb eingestellt werden.
1930 - Kaspar Will wieder Fährer. Er konnte erst am 17.06.1931 nach dem Auszug Reuthers ins Fährhaus einziehen. 71jährig mußte er noch den fast völligen Zusammenbruch des Fährbetriebs erleben. Staustufen, Mainregulierung, Vertiefung des Flußbettes und die dadurch verursachte schwache Strömung machte eine Überfahrt mit der Hochseilfähre fast unmöglich. Der Fährer mußte das Fährschiff mühselig mit dem Fahrbaum herüber und hinüber schieben. Dabei war ihm sein Schwiegersohn Georg Birner, der auch den Fährschelch fuhr, behilflich.
1958 - Verkauft die Familie von Bechtolsheim die Fähre und Fährhaus an die beiden anliegenden Gemeinden. Der Betrieb war im höchsten Maße unrentabel geworden.
1959 - Am 14. November Einweihung der neuen Motorfähre, die 20 t trägt. Sie erhält den Namen „Chris – Tina“ nach den beiden Bürgermeister-Ehefrauen Justine Uhl und Christiane Lößlein.
Der Beruf des Fährers läßt sich aus diesen kurzen Lebensbeschreibungen erkennen. Verantwortung und stete Bereitschaft, sich für seine Fahrgäste einzusetzen, werden von ihm verlangt. Aus diesen Einsätzen resultiert das hohe Ansehen, das der Fährer in den beiden Gemeinden besaß. Die Hochwasser wie 1682, 1732, 1764, 1784, 1809, 1831, 1845, 1909, 1921 und nicht zuletzt 1970 verlangten von ihm sein ganzes Können einzusetzen. Besondere Gefahren waren früher der Eisgang im Winter mit den Eisbrücken im Frühjahr.
HOLZWERTH EINEM FLÖSSER _ HOLZMARKT ZU MAINSTOCKHEIM 1560 WIRD 1998 ZUM WEINFESTPLATZ
Der marktgräfliche Ansbacher Teil 59 fl.
(Die Weinlese zog sich über drei Wochen hin).
Für die Markgrafen:
8 ½ Fuder aus Msth.
4 Eimer aus Neuses a. B.
8 Fuder, 5 ½ Eimer u. 19 ½ Maß als Herrengült aus Kitzingen, Hohenheim und Repperndorf.
2 Fuder, 2 ½ Eimer Herrengült aus Sommerach und Neuses, für das Amt Stephansberg.
Anmerkung:
Solche Abrechnungen liegen zwischen den Jahren 1555 – 1578 vor. (Laut den Ansbacher Genralakten, Nr. 126, Seite 50).
DIE BEIM KIESABBAU 1975 ENTDECKTE „PFAHLBAUANLAGE IN MAINSTOCKHEIM „(HOLZ-) W E R T H“
EIN FLOSSHOLZHAFEN FÜR MARKTTAGE IN MAINSTOCKHEIM (1560/1721)
Daten einer Fundmeldung von Frau Dr. Lydia Tränkenschuh (Buchbrunn) vom 15. Juli 1975 an das Amt für Denkmalpflege Würzburg Dr. Wamser.
Auf dieser Wiesenfläche findet 1998 17. – 19. Juli das Mainstockheimer Weinfest statt.
Anmerkung:
Weitere auf uns gekommene Berichte besagen, daß markgräfliche Flößer ihr Langholz zu den Mainstockheimer Markttagen im WERTH lagerten und verkauften. Die Kirchenstühle der Flößer in der örtlichen Jakobskirche sowie der über 23 m lange Deckenbalken, der die gesamte Kirchen-Langhausdecke hält, sind Erinnerungen aus jener Zeit (1719).
Auf dem heutigen Parkplatzgelände, dem vormaligen Dreschplatz, handierten in vergangenen Jahrhunderten die Zimmerleute und bearbeiteten das Balkenwerk zu Fachwerk und Dachstühlen.
Juni, 1998/Br.
Quellen:
Otto Selzer ► Fährer in Mainstockheim, Jahrbuch des Landkreises von 1981 S. 182 - 197.
Mägerlein ► Familien der Kirchengemeinde Mainstockheim.
Im Bannkreis des Schwanbergs ► Furten und Fähren im Landkreis.
Kitzingen ► Jahrbuch 1960 Seite 103 – 107;
►Jahrbuch 1961 Seite 128 – 137,
Johannes Müller ► Stammbuch von 1813
Schmerl ► Der Pfarrherr von Gollhofen
Würzburger kath. Sonntagsblatt ► 15. So. im Jahrkrs. 1988 Seite 17.
Sämtliche Nachweise ► Sammlung Willy Brussig
Zusammengestellt ► Karl Appold - Im Oktober 1989
Karl Appold, Hauptstraße 11, 97320 Mainstockheim